FORM FARBE FUNKTION und Die Krystallglasfabrik Frauenau I. Gistl

Aktuelle Ausstellungen im Glasmuseum Frauenau

Ausstellung FORM FARBE FUNKTION vom 26.01.2025 – 27.07.2025 
Das Alltagsglas im Blickpunkt

Glas ist aus dem täglichen Leben nicht mehr wegzudenken. Schon seit Jahrhunderten begleiten den Menschen gläserne Erzeugnisse in
seinem Leben. Das Glasmuseum stellt dieses Alltagsglas in den Mittelpunkt seiner aktuellen Ausstellungen.

Unter dem Titel „Form Farbe Funktion“ ist im großen Ausstellungssaal historisches Gebrauchsglas aus dem 12. bis 19. Jahrhundert zu sehen.

Becher mit Nuppen, Flaschen mit mehreren Hälsen, Gefäße in Hundeform, Kannen mit überlangen Ausgießern, es ist schon erstaunlich,
welche Formen die Glasmacher dem Glas einst gaben, damit es für die verschiedensten Zwecke verwendet werden konnte.
Heute blickt man überrascht auf die Vielfalt der Verwendungen. Manchmal fällt es sogar schwer, den ursprünglichen Zweck zu ergründen. Es lohnt sich also, genauer hinzusehen und den Geheimnissen dieser scheinbar einfachen Dinge auf den Grund zu gehen. Dies ist umso spannender, weil die Glasmacher sich nicht darauf beschränkten, rein funktionale Gläser zu schaffen. Im Laufe der Zeit wurde dem Zusammenspiel von Form und Ästhetik immer mehr Beachtung geschenkt.
Eine ganze Reihe von Gläsern wirft die Frage auf, wofür sie einst genutzt wurden.

Diese in der Fachsprache als „Formglas“ bezeichneten Gläser des Alltags üben auf Birgit und Dieter Schaich aus München schon lange eine besondere Faszination aus. Über Jahrzehnte bauten sie eine umfangreiche Sammlung auf, aus der sie dem Glasmuseum Frauenau nun über 350 Gläser für die Ausstellung zur Verfügung stellten.
Der Besucher gewinnt so einen lebendigen Eindruck vom „gläsernen Alltagsleben“ vergangener Jahrhunderte.

 

Im „Kabinett“ wird Glas aus der Krystallglasfabrik Frauenau I. Gistl,
das im 20. Jahrhundert weltweit gefragt war, vom 25.01.2025 – 20.07.2025, präsentiert.

„Gistl-Glas ist edles Glas“ – so lautete in den 1950er Jahren der Werbeslogan der Krystallglasfabrik Frauenau I. Gistl, deren Erzeugnisse im Kabinett präsentiert werden. Der Glasfabrikant Isidor Gistl hatte 1906 eine Glashütte gepachtet und damit das Unternehmen gegründet. Er war so erfolgreich, dass er sich entschloss, eine eigene Glasfabrik zu errichten. Und so konnte er 1925, also vor 100 Jahren, die neue Krystallglasfabrik eröffnen, die damals zu den modernsten in Europa zählte.
Kunden in der ganzen Welt tranken aus Gistl-Gläsern und waren von den übrigen gläsernen Produkten angetan. Mit ansprechenden Formen und zarten Dekoren zeigt sich Gistl-Glas von zeitloser Schönheit und begeistert seine Betrachter bis heute. „Gistl-Glas ist edles Glas“ – ein wahrlich zutreffender Werbespruch.

Die Ausstellung gibt einen Einblick in die Gistl-Produktion von den Anfängen bis in die Zeit der 1960er Jahre, als die letzten handgefertigten Gläser die Glasfabrik verließen, ehe 1971 die maschinelle Fertigung Einzug hielt. Zudem bereichern Fotos, historische Werbematerialien und sogar ein aus Glas gefertigtes Modell der Glasfabrik die Ausstellung.

Das Glasmuseum ist von Dienstag bis Sonntag von 9:00 bis 17:00 Uhr geöffnet.
Der Eintritt in die Gistl-Glas-Ausstellung im Kabinett ist frei.

Glasmuseum Frauenau | Staatliches Museum zur Geschichte der Glaskultur
Am Museumspark 1| 94258 Frauenau
www.glasmuseum-frauenau.de