Sonderschau „Faszinierende Krabbeltiere aus Glas und Edelstahl“

Das große Brummeln ab 19. Mai 2023 bis Ende 2024 im Waldmuseum Zwiesel.

Sonderschau „Faszinierende Krabbeltiere aus Glas und Edelstahl“

…  zeigt Tobias Lagerbauer von der Kreativ-Werkstatt in Klingenbrunn ab dem 19. Mai 2023 im Waldmuseum Zwiesel. Die Sonderschau „Faszinierende Krabbeltiere aus Glas und Edelstahl“ wird bis Anfang Juli 2023 im Kleinen Saal im Waldmuseum zu bewundern sein.

Foto: Marita Haller

Anschließend wandert die gläserne Tierwelt in den Museumsgarten, wo sie bis nächstes Jahr, 2024, im Freien zu sehen sein wird.
Bunt schimmernde Käfer, grazile Insekten mit gläsernen Flügeln, anmutige Pfaue und vielfüßige Krabbler werden die Herzen der Besucher im Sturm erobern.
Die ausgestellte Handwerkskunst aus Glas und Edelstahl mit zahlreichen neuen Kreationen von Tobias Lagerbauer kann auch erworben werden.


 

Vernissage Paterlglaser, Glasmeister und Glasbarone im Waldmuseum
Glasgeschichte(n) aus dem bayerisch-böhmischen Waldgebirge

Eine kleine, aber feine Kabinettausstellung ein, zum Thema „Paterlglaser, Glasmeister und Glasbarone – Glasgeschichte(n) aus dem bayerisch-böhmischen Waldgebirge“.

Modellbauer Dieter Rohr präsentiert historische Glashüttenmodelle mit Zinnfiguren: Sie repräsentieren die böhmische Glashütte „Onen Svět/Jenewelt“ im Freigericht Javorná/Seewiesen sowie die bayerische Glashütte „Altposchingerhütte“ der Freiherrn Poschinger von Frauenau. Rohr baute zudem einen Teil des Prunkschlosses im Stil der Neurenaissance von Oberfrauenau nach. Es durfte keine einhundert Jahre alt werden und der Seher Stormberger alias Mühlhiasl soll es schon gewusst haben. Der Haushund des Schlossherrn – ein Wolf – begrüßt in dem Modell gerade die illustren Gäste, die den hell erleuchteten Tanzsaal ansteuern. In diesem Schloss soll eine Freifrau um Mitternacht gespukt haben, wie eine Zeitzeugin berichtete.

Die Modelle und die von Museumsleiterin Stephanie Falkenstein ansprechend gestalteten Paneele mit historischen Fotos fügen sich wunderbar in das überdimensionale Glashüttendorf mit Herrenhaus ein, das Josef Schmidt Senior aus Rabenstein vor über 50 Jahren für das Waldmuseum geschaffen hat.


 

Der Burgstall von Zwiesel um 1600 als Zinnfiguren-Diorama, von Modellbauer Dieter Rohr

Auf großes Interesse stößt die Kabinettausstellung im Waldmuseum Zwiesel mit dem Titel „Der Burgstall von Zwiesel als Schaustück und Genrebild der Zeit um 1600 – ein Diskussionsmodell“. Sie kann dort bis Ende des Jahres 2023 bewundert werden.

Der Modellbauer Dieter Rohr aus Schweinhütt hat nach historischen Unterlagen und vielen Gesprächen mit Fachleuten in Monate langer Arbeit ein einzigartiges Diorama mit Zinnfiguren geschaffen. Es veranschaulicht, wie der Burgstall von Zwiesel hinter dem Rathaus im 16. Jahrhundert ausgesehen haben könnte.

Museumsleiterin Stephanie Falkenstein erklärte in ihrer Rede bei der Vernissage im Mai 2023: „Mit dem Modell des Zwieseler Burgstalls haben wir auf ein geschichtsdidaktisches Mittel zurückgegriffen, das – mittlerweile nahezu vollkommen aus dem Gesichtsfeld der Geschichtsvermittlung verschwunden – im 19. Jahrhundert so erfolgreich war, dass ihm ganze Museen gewidmet wurden. Es handelt sich um Zinnfigurendioramen“. Falkenstein verwies darauf, dass diese liebevoll gestalteten Kunstwelten, die, wenn sie auf Grundlage wissenschaftlicher Recherche und Integrität erstellt wurden, von beträchtlicher geschichtsdidaktischer Qualität und auch von historischer Aussagekraft sein können. Diese Miniaturwelten seien Schaustücke der Geschichtskultur ihrer jeweiligen zugehörigen Gesellschaft. „Denn Geschichte ist letztlich nichts anderes als die Rekonstruktion der Vergangenheit. Auch wenn wir noch so redlich forschen, letztlich kennen wir sie nicht, sondern erschließen sie uns über verschiedene Quellen“, betonte sie.

Heimatforscherin und Autorin Marita Haller rief die Geschichte des Burgstalls sowie den Salzhandelsweg über Zwiesel in Erinnerung, soweit sie recherchierbar sind. Sie betonte, dass die Geschichte des Bodendenkmals Burgstall in Zwiesel noch immer ein großes Geheimnis sei.Die Lanzenfunde bei Lindberg und Spiegelhütte im Landkreis Regen beweisen, dass der Bayerweg (also der Weg von Böhmen nach Bayern) und seine Abzweigungen zu den Eisenvorkommen, als bezeichneter „Saumpfad nach Böhmen“, schon in der Merowingerzeit (5. Jahrhundert bis 751) begangen wurde. Auf diesem Weg transportierte man die Erzeugnisse der Eisenschmelzen und Eisenhämmer im Arbergebiet.

Bis ins 18. Jahrhundert wurde von Händlern ab der Donau Salz aus den Salinen Hallein und Berchtesgaden mit Pferden in hölzernen halben Fässern, in Halleiner Kufen und in ‚Scheiben‘ nach Böhmen transportiert. Einer der drei wichtigsten so genannten Goldenen Steige führte über Zwiesel, Lindberg, Spiegelhütte, Alte Wacht, Gutwasser/ Dobra Voda, Hartmanitz/Hartmanice, Körnsalz/Kundratitz nach Schüttenhofen/Susice. 1699 waren es beispielsweise 3183 ‚Scheiben‘, mit rund 215 Tonnen Salz, im Wert von rund 9443 Gulden, die über Zwiesel transportiert und auch abgerechnet wurden. Dazu kam noch der Transport in Fässern und Kufen“, resümierte Haller.

1795 sei das Salzverwaltungsamt davon unterrichtet worden, dass der „Churfürstliche Salzstadel zu Zwiesel“ aufzulösen sei. Der Transport von Salz in Leinensäcken und auf Wägen war rentabler geworden. Die Küfnereien am Binderanger in Zwiesel, welche die gebogenen Bretter für die Salzfässer herstellten, bekamen durch die Aufhebung erhebliche wirtschaftliche Probleme. Ebenso das große Churfürstliche Kuftaufelwerk am Schwarzen Regen, im Volksmund „Fürstensäge“ genannt, erklärte Haller.

Der Burgstall ist eine Dauerleihgabe von Dieter Rohr an das Waldmuseum. die Kabinettausstellung mit Paneelen und historischen Fundstücken kann bis Ende des Jahres 2023 besichtigt werden. Weitere Informationen gibt es unter www.waldmuseum-zwiesel.de.

Der Modellbau ist ein aufwändiges und auch ein relativ teures Hobby von ihm, wie man an den im Waldmuseum ausgestellten, verschiedenen Objekten erkennen kann. Ausgestellt sind hier zudem eine bayerische und eine böhmische Glashütte aus dem 16. Jahrhundert, ein Säumerzug sowie ein Teilstück des im Jahr 1959 abgebrochenen Poschinger Schlosses im Stil der Neurenaissance in Oberfrauenau.

 


Reise in die Vergangenheit

Am 05. November starten wieder die sonntäglichen Führungen von 14:30 bis 16:00 Uhr, im Waldmuseum.
Sie stehen unter dem Motto
„So wie es früher war – Die Schätze unserer Vorfahren neu entdecken“.

Mit wenig Geld, großem Fleiß und Einfallsreichtum haben unsere Vorfahren Großes geschaffen. Sie haben es verdient, dass ihr Wissensschatz für unsere Kinder bewahrt wird. Bei den kurzweiligen Führungen mit Autorin Marita Haller kommt auch der Spaß nicht zu kurz.

Anmeldungen dazu jeweils bis Freitag, 16:00 Uhr, im Waldmuseum unter ✆09922-503706 oder per eMail: waldmuseum@zwiesel.de.
Mindestteilnehmer sechs Erwachsene, Führungspreis 8 € Euro, zuzüglich Eintritt;
mit Kurkarte Eintritt ermäßigt. Kinder ab 7 Jahren bezahlen 2 €.
Der Gruppenpreis beträgt bis 25 Personen 50 €, ab 26 Personen pro Person 2 €.

Öffnungszeiten:
Montag 10:00 – 16:00 Uhr
Dienstag und Mittwoch Ruhetag
Donnerstag 10:00 – 16:00 Uhr
Freitag 10:00 – 16:00 Uhr
Samstag 10:00 – 16:00 Uhr
Sonntag 10:00 – 16:00 Uhr
Während der bayerischen Schulferien keine Ruhetage!

Weitere Informationen erhalten Sie hier:
Waldmuseum Zwiesel, Kirchplatz 3, 94227 Zwiesel, Tel.: 09922 / 503706; E-Mail: waldmuseum@zwiesel.de; Web: www.waldmuseum.zwiesel.de