Veranstaltungen
Vergessen und wiederentdeckt – vhs-Vortragsreihe behandelt Bodendenkmäler
am Donnerstag, 31. Oktober, um 18 :00 Uhr im Waldmuseum
Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Kultur dahoam“ der vhs Arberland bietet Heimatkundlerin Marita Haller am Donnerstag, 31. Oktober, um 18 Uhr im Waldmuseum einen Vortrag mit Powerpoint-Präsentation an zum Thema „Bodendenkmäler – vergessen und wiederentdeckt“.
Spannende Bodendenkmäler gibt es einige in Zwiesel und Umgebung. Manche können jedoch nur noch mit geschichtlichen Informationen und historischen Bildern belegt werden, andere laden dazu ein, im Rahmen eines privaten Ausflugs wiederentdeckt zu werden.
Zu den heute nicht mehr zugänglichen Bodendenkmälern, an die die Referentin noch mit aussagekräftigen Fotos erinnern kann, gehören zum Beispiel der 80 Meter lange Graphitstollen beim Tröpplkeller, der einzige unterirdische See im Bayerischen Wald beim Hennenkobel oder die Einsiedelei (Felsenkloster) von Pater Anselmus am Großen Arbersee.
Zu den bemerkenswerten und teils abenteuerlichen Ausflugszielen für Gäste und Einheimische gehören die Pocher- und Ofenreste der einstigen Glashütte beim aufgelassenen Glashüttenort Althütte in Rabenstein, ein Mundloch und Pingen des Graphitabbaus in der Gemeinde Langdorf und der Kellerberg in Rotkot mit seinen zahlreichen Erinnerungen an den einstigen Bergbau, um nur einiges zu nennen. Marita Haller verspricht einen launigen und zugleich sehr interessanten Vortragsabend und hofft auf viele Teilnehmer.
Eine Anmeldung ist bei der Volkshochschule Arberland unbedingt erforderlich unter
09921 96054400, per E-Mail info@vhs-arberland.de oder im Internet unter www.vhs-arberland.de (Winterzeit ab 26. Oktober beachten).
2024 steht das Waldmuseum ganz im Zeichen der Glas-Kunst.
Im Rahmen eines Mitmach-Projektes namens „Glas bewegt“ sollen in insgesamt sieben Workshops grundlegende künstlerische Glasgestaltungstechniken in ihrer historischen und kulturellen Bedeutung vermittelt und im Rahmen von freien Werkstattangeboten durch die Teilnehmerinnen und Teilnehmer unter fachkundiger Anleitung selbst erprobt und erarbeitet werden.
In einer Laborsituation können Gravur- und Fusingtechniken ausprobiert, aber auch mit bildgestalterischen Techniken wie Spiegelbearbeitung, Glasmosaiktechnik sowie Hinterglasmalerei experimentiert werden.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben hierbei Gelegenheit, alle Stationen der Gestaltung zu durchlaufen; sie werden bei der eigenständigen, kreativen Gestaltung unterstützt und bekommen genügend Zeit, um nicht nur zu experimentieren, sondern sich mithilfe der neuen Techniken in ihren Kunstobjekten mit ihren eigenen Vorstellungen selbst auszudrücken.
Die Ergebnisse dieses Projektes werden in einer Sonderpräsentation als Kabinettausstellung ab 11. Dezember bis 2. Februar 2025 zu sehen sein.
Die einzelnen Termine:
27. Juli: Gravur, Fusing, Mosaik- und Spiegelgestaltung;
14. August: Gravur, Fusing, Mosaik- und Spiegelgestaltung im Rahmen der Glasnacht von 16:00 bis 22:00 Uhr;
17. August: Gravur, Fusing, Mosaik- und Spiegelgestaltung;
26. September: Hinterglasmalerei, Thema: Jahreszeiten „Von den Frühlingsgefühlen bis zum Füllhorn des Sommers“;
30. Oktober: Hinterglasmalerei, Thema: Jahreszeiten „Herbst – Erntedank, Jagd und Wein“;
28. November: Hinterglasmalerei, Thema: Jahreszeiten „Winterzauber “;
5. Dezember: Hinterglasmalerei, Thema: Patronatsbilder „Die heilige Familie in der Waldweihnacht“.
Die Workshops finden ganztags während der Öffnungszeiten des Hauses statt;
Teilnehmen können maximal 20 Personen, auch Kinder ab vier Jahren.
Gebühr: 5 Euro pro Person, inklusive Material.
Anmeldung unter waldmuseum@zwiesel.de oder 09922 503706.
Die Kurse werden geleitet von Barbara Zehner, Christian Schmidt und Museums-Chefin Stephanie Falkenstein.
Ausstellungen
aufbruch: Internationale Glaskunstausstellung 2024 in Zwiesel vom 26. Juli bis 3. Oktober 2024 im Waldmuseum Zwiesel
Kabinettausstellung Apothekengeheimnisse – Einblicke in die Welt der Alchemisten, Giftmischer und Pillendreher
Diese Kabinettausstellung gewährt exemplarisch Einblicke in die Geschichte der Heilkunst und Pharmazie. Sie zeichnet deren Erkenntnisse von der Frühzeit der Alchemie über die Spagyrik des Paracelsus, bis hin zur modernen Pharmazie nach.
Den Ausgangspunkt des Projektes bildet eine Auswahl an kostbaren historischen Apothekengefäßen aus dem Konvolut der Passauer Kunstsammlerin Gisa Schäffer-Huber, welches sie 2023 dem Waldmuseum Zwiesel als Schenkung überlassen hat. Es handelt sich um eine Präsentation des Kernbestandes der Schenkerin, die ihr im Gegenzug für die Gabe zugesichert wurde.
Diese Auswahl wird im Kontext mit der historischen „Stadtapotheke“ Zwiesel dauerhaft präsentiert. Auf mehreren Paneelen kann die hoch interessante Apotheken Geschichte nachgelesen werden.
Raumkonzeption und Ausstellungstechnik wurden in bewährter Weise von Damaris Rankl und Raimund Kronschnabl geleistet. Projektleitung, Inhalt und Konzept lag in den Händen von Museumsleiterin Stephanie Falkenstein.
Das große Brummeln bis Ende 2024 im Waldmuseum Zwiesel.
„Faszinierende Krabbeltiere aus Glas und Edelstahl“
… zeigt Tobias Lagerbauer von der Kreativ-Werkstatt in Klingenbrunn ab dem 19. Mai 2023 im Waldmuseum Zwiesel. Die Sonderschau „Faszinierende Krabbeltiere aus Glas und Edelstahl“ – die gläserne Tierwelt – ist im Museumsgarten des Waldmuseums bis nächstes Jahr 2024, zu sehen.
Foto: Marita Haller
Bunt schimmernde Käfer, grazile Insekten mit gläsernen Flügeln, anmutige Pfaue und vielfüßige Krabbler werden die Herzen der Besucher im Sturm erobern.
Die ausgestellte Handwerkskunst aus Glas und Edelstahl mit zahlreichen neuen Kreationen von Tobias Lagerbauer kann auch erworben werden.
Seit der Glasnacht ist diese bezaubernde Gartenschau um zwei attraktive Glasobjekte reicher.
Die Künstlerin Barbara Zehner aus Fürstenzell steuerte einen beleuchteten Brunnen bei, sozusagen als Tränke für die gläsernen Bewohner des Museumsgartens. Der Brunnen wurde in aufwändiger Arbeit in Form geschmolzen. Betrachter sehen darin eine große gläserne Welle. Das Wasserbecken hat die Künstlerin nach eigenem Entwurf aus Edelstahl gefertigt. Das zweite neue Objekt von Barbara Zehner ist ein am Ofen gefertigtes und geschweißtes „Energierad“. Für den Betrachter sieht es wie eine Sonnenblume aus.
Barbara Zehner wurde 1965 in Passau geboren. Sie ließ sich an der Glasfachschule Zwiesel zur Glasgraveurin und Glasschleiferin ausbilden. Es folgten Arbeits- und Studienaufenthalte in Chile, Peru und Argentinien. Anschließend studierte sie an der Hochschule für angewandte Kunst in Prag. Seit 1989 hat Barbara Zehner ein eigenes Atelier in Passau.
Vernissage Paterlglaser, Glasmeister und Glasbarone im Waldmuseum
Glasgeschichte(n) aus dem bayerisch-böhmischen Waldgebirge
Eine kleine, aber feine Kabinettausstellung ein, zum Thema „Paterlglaser, Glasmeister und Glasbarone – Glasgeschichte(n) aus dem bayerisch-böhmischen Waldgebirge“.
Modellbauer Dieter Rohr präsentiert historische Glashüttenmodelle mit Zinnfiguren: Sie repräsentieren die böhmische Glashütte „Onen Svět/Jenewelt“ im Freigericht Javorná/Seewiesen sowie die bayerische Glashütte „Altposchingerhütte“ der Freiherrn Poschinger von Frauenau. Rohr baute zudem einen Teil des Prunkschlosses im Stil der Neurenaissance von Oberfrauenau nach. Es durfte keine einhundert Jahre alt werden und der Seher Stormberger alias Mühlhiasl soll es schon gewusst haben. Der Haushund des Schlossherrn – ein Wolf – begrüßt in dem Modell gerade die illustren Gäste, die den hell erleuchteten Tanzsaal ansteuern. In diesem Schloss soll eine Freifrau um Mitternacht gespukt haben, wie eine Zeitzeugin berichtete.
Die Modelle und die von Museumsleiterin Stephanie Falkenstein ansprechend gestalteten Paneele mit historischen Fotos fügen sich wunderbar in das überdimensionale Glashüttendorf mit Herrenhaus ein, das Josef Schmidt Senior aus Rabenstein vor über 50 Jahren für das Waldmuseum geschaffen hat.
Der Burgstall von Zwiesel um 1600 als Zinnfiguren-Diorama, von Modellbauer Dieter Rohr
Auf großes Interesse stößt die Kabinettausstellung im Waldmuseum Zwiesel mit dem Titel „Der Burgstall von Zwiesel als Schaustück und Genrebild der Zeit um 1600 – ein Diskussionsmodell“. Sie kann dort bis Ende des Jahres 2023 bewundert werden.
Der Modellbauer Dieter Rohr aus Schweinhütt hat nach historischen Unterlagen und vielen Gesprächen mit Fachleuten in Monate langer Arbeit ein einzigartiges Diorama mit Zinnfiguren geschaffen. Es veranschaulicht, wie der Burgstall von Zwiesel hinter dem Rathaus im 16. Jahrhundert ausgesehen haben könnte.
Museumsleiterin Stephanie Falkenstein erklärte in ihrer Rede bei der Vernissage im Mai 2023: „Mit dem Modell des Zwieseler Burgstalls haben wir auf ein geschichtsdidaktisches Mittel zurückgegriffen, das – mittlerweile nahezu vollkommen aus dem Gesichtsfeld der Geschichtsvermittlung verschwunden – im 19. Jahrhundert so erfolgreich war, dass ihm ganze Museen gewidmet wurden. Es handelt sich um Zinnfigurendioramen“. Falkenstein verwies darauf, dass diese liebevoll gestalteten Kunstwelten, die, wenn sie auf Grundlage wissenschaftlicher Recherche und Integrität erstellt wurden, von beträchtlicher geschichtsdidaktischer Qualität und auch von historischer Aussagekraft sein können. Diese Miniaturwelten seien Schaustücke der Geschichtskultur ihrer jeweiligen zugehörigen Gesellschaft. „Denn Geschichte ist letztlich nichts anderes als die Rekonstruktion der Vergangenheit. Auch wenn wir noch so redlich forschen, letztlich kennen wir sie nicht, sondern erschließen sie uns über verschiedene Quellen“, betonte sie.
Heimatforscherin und Autorin Marita Haller rief die Geschichte des Burgstalls sowie den Salzhandelsweg über Zwiesel in Erinnerung, soweit sie recherchierbar sind. Sie betonte, dass die Geschichte des Bodendenkmals Burgstall in Zwiesel noch immer ein großes Geheimnis sei. „Die Lanzenfunde bei Lindberg und Spiegelhütte im Landkreis Regen beweisen, dass der Bayerweg (also der Weg von Böhmen nach Bayern) und seine Abzweigungen zu den Eisenvorkommen, als bezeichneter „Saumpfad nach Böhmen“, schon in der Merowingerzeit (5. Jahrhundert bis 751) begangen wurde. Auf diesem Weg transportierte man die Erzeugnisse der Eisenschmelzen und Eisenhämmer im Arbergebiet.
Bis ins 18. Jahrhundert wurde von Händlern ab der Donau Salz aus den Salinen Hallein und Berchtesgaden mit Pferden in hölzernen halben Fässern, in Halleiner Kufen und in ‚Scheiben‘ nach Böhmen transportiert. Einer der drei wichtigsten so genannten Goldenen Steige führte über Zwiesel, Lindberg, Spiegelhütte, Alte Wacht, Gutwasser/ Dobra Voda, Hartmanitz/Hartmanice, Körnsalz/Kundratitz nach Schüttenhofen/Susice. 1699 waren es beispielsweise 3183 ‚Scheiben‘, mit rund 215 Tonnen Salz, im Wert von rund 9443 Gulden, die über Zwiesel transportiert und auch abgerechnet wurden. Dazu kam noch der Transport in Fässern und Kufen“, resümierte Haller.
1795 sei das Salzverwaltungsamt davon unterrichtet worden, dass der „Churfürstliche Salzstadel zu Zwiesel“ aufzulösen sei. Der Transport von Salz in Leinensäcken und auf Wägen war rentabler geworden. Die Küfnereien am Binderanger in Zwiesel, welche die gebogenen Bretter für die Salzfässer herstellten, bekamen durch die Aufhebung erhebliche wirtschaftliche Probleme. Ebenso das große Churfürstliche Kuftaufelwerk am Schwarzen Regen, im Volksmund „Fürstensäge“ genannt, erklärte Haller.
Der Burgstall ist eine Dauerleihgabe von Dieter Rohr an das Waldmuseum. die Kabinettausstellung mit Paneelen und historischen Fundstücken kann bis Ende des Jahres 2023 besichtigt werden. Weitere Informationen gibt es unter www.waldmuseum-zwiesel.de.
Der Modellbau ist ein aufwändiges und auch ein relativ teures Hobby von ihm, wie man an den im Waldmuseum ausgestellten, verschiedenen Objekten erkennen kann. Ausgestellt sind hier zudem eine bayerische und eine böhmische Glashütte aus dem 16. Jahrhundert, ein Säumerzug sowie ein Teilstück des im Jahr 1959 abgebrochenen Poschinger Schlosses im Stil der Neurenaissance in Oberfrauenau.
Reise in die Vergangenheit
Es geht um Bräuche und Handwerk.
Sonntagsführungen im Waldmuseum
Auch in diesem Jahr finden im Waldmuseum wieder Sonntagsführungen zum Thema „historisches Handwerk“ statt.
Am Sonntag, 6. Oktober 2024, geht es um das Thema Musikinstrumente aus Resonanzholz und was man handwerklich sonst noch aus Holz hergestellt hat.
Am Sonntag, 3. November 2024, wird unter anderem über die „Wilde Jagd“ und über Geisterhaftes erzählt.
Ebenfalls am Sonntag, 8. Dezember 2024, werden auch die manchmal sonderbaren Bräuche der Holzhauer aufgegriffen.
All diese Geschichten führen schnell zu dem Satz: „Mein Opa… meine Oma haben mir immer erzählt….“! Die Museumsbesucher können während der Führung auf leichten, tragbaren und bequemen Museumsstühlen vor den jeweilig angesprochenen Objekten sitzen und haben Zeit, ihre Erinnerungen untereinander auszutauschen.
Treffpunkt ist jeweils der neue Verkaufsshop im Waldmuseum. Die Führung dauert von 10:30 bis 12:00 Uhr. Der Führungsbeitrag für Erwachsene ist 5 Euro pro Person, plus Eintritt ins Waldmuseum. Eine Voranmeldung im Waldmuseum bis jeweils Samstag, 15:00 Uhr, wird erbeten unter 09922/503706 oder per E-Mail an waldmuseum@zwiesel.de . Gruppen erhalten eigene Termine und können sich auch das Führungsthema aussuchen.
Die Besucher können auf leichten, tragbaren und bequemen Museumsstühlen vor den jeweils angesprochenen Objekten sitzen und haben Zeit, ihre Erinnerungen auszutauschen.
Öffnungszeiten:
Montag 10:00 – 16:00 Uhr
Dienstag und Mittwoch Ruhetag
Donnerstag 10:00 – 16:00 Uhr
Freitag 10:00 – 16:00 Uhr
Samstag 10:00 – 16:00 Uhr
Sonntag 10:00 – 16:00 Uhr
Während der bayerischen Schulferien keine Ruhetage!
Weitere Informationen erhalten Sie hier:
Waldmuseum Zwiesel
Kirchplatz 3 | 94227 Zwiesel
09922/503706
waldmuseum@zwiesel.de
www.waldmuseum.zwiesel.de